Gewährung eines Landesbeitrags an die Genossenschaft «Theater am Kirchplatz EG» für die Jahre 2022 bis 2025 (Nr. 55/2021)
Landtagspräsident Albert Frick
Geschätzte Frauen und Herren Landtagsabgeordnete, wir fahren mit unseren Beratungen fort. Wir kommen zu Traktandum 14: Gewährung eines Landesbeitrags an die Genossenschaft «Theater am Kirchplatz EG» für die Jahre 2022 bis 2025. Der Bericht und Antrag trägt die Nr. 55/2021 und steht zur Diskussion.Abg. Daniel Seger
Vielen Dank für das Wort, Herr Präsident. Mit der gegenständlichen Vorlage soll der Landesbeitrag für die Genossenschaft Theater am Kirchplatz für die Jahre 2022 bis 2025 mit CHF 2,1 Mio. pro Jahr festgelegt werden. Der Landesbeitrag für die Jahre 2018 bis und mit 2021 belief sich ebenfalls auf CHF 2,1 Mio. pro Jahr. Die Zeit der immer noch bestehenden Pandemie ist auch am TAK nicht spurlos vorbeigegangen und so konnten während vielen Monaten keine Vorführungen oder Aufführungen vorgenommen werden. Diese Zeit hat das TAK und seine Mitarbeiter aktiv genutzt. Das TAK hat sich innen wie aussen verändert, wie ich mich selbst bei einem Besuch vor Ort überzeugen konnte. Es wurde wann immer möglich mit dem eigenen Personal gemalt, tapeziert, die Garderoben neu gestaltet und das ganze TAK insgesamt heimeliger gemacht. Veraltete Lampen wurden durch stromsparende LEDs ersetzt und Zukunftsanschaffungen wurden vorgezogen, ohne dass weitere Unterstützungen, wie beispielsweise Kurzarbeitsentschädigung, beantragt werden mussten. Auch wurde die Zeit der Pandemie benutzt, um Überstunden bei Mitarbeitern abzubauen. Wichtig während der Pandemie war und ist, dass die TAK-Crew einmal pro Woche miteinander isst und so der Zusammenhalt auch nach aussen gelebt wird. Die Geschäftsleitung, die früher aus fünf Personen bestand, wurde auf drei Personen reduziert und im persönlichen Gespräch konnte ich mich selbst davon überzeugen, dass sich dieses Führungsteam sehr gut versteht und zusammenarbeitet. Die Leistungsvereinbarung zwischen dem TAK und dem Land Liechtenstein wird zurzeit überarbeitet. Es mag erstaunen, dass das TAK im Geschäftsjahr 2019-2020 einen Überschuss von CHF 478'000 erzielte. Dieser Überschuss ging vor allem auf entfallende Produktionskosten und Kosten für Schauspieler zurück. Alle übrigen Kosten sind jedoch dennoch angefallen. Aufgrund der immer wieder ändernden Massnahmen mussten die Abonnementen jeweils entsprechend informiert werden und in den Büros wurde ebenfalls gearbeitet. Kurzarbeit wäre, wenn überhaupt, nur im Bereich der Technik möglich gewesen, wobei hier festzuhalten ist, dass die Techniker in der Regel einen Anstellungsvertrag von 80 bis 90% haben und wie vorhin erwähnt für die Unterhaltsarbeiten herangezogen wurden. In Absprache mit der Regierung hat das TAK circa CHF 188'000 als Rückstellung für die Förderung von Eigenproduktionen in den nächsten drei Jahren gebildet. Die FBP-Fraktion stimmt diesem Finanzbeschluss zu und ich spreche dem TAK und seinen Mitarbeitenden meinen Dank für ihren Einsatz und Arbeit aus. Beides wird sehr geschätzt. Besten Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Walter Frick
Besten Dank, Herr Landtagspräsident, für das Wort. Geschätzte Damen und Herren Abgeordnete. Geschätzte Damen und Herren der Regierung. Vor acht Jahren wurde der Staatsbeitrag des TAK um CHF 275'000 gesenkt. 2017 wurde die Höhe des Beitrags unverändert vom Landtag gutgeheissen. Nun soll das staatliche Engagement in dieser Höhe erneuert werden. Für mich ist das TAK aus der kulturellen Landschaft des Landes nicht mehr wegzudenken. Es ist wichtig und richtig, dass sich die Gemeinde Schaan auch an dieser Institution beteiligt. Mit den verschiedenen vielfältigen Angeboten an Darbietungen, Musik, Theater, Kabarett, Tanz usw., leistet meines Erachtens das TAK einen wichtigen Beitrag. Damit verbindet das Theater Menschen weit über die Landesgrenze hinaus und trägt auch einen wesentlichen Beitrag zur Reputation unseres Landes bei. Ausserdem arbeitet das Theater am Kirchplatz eng mit den Kleintheatern in unserem Land zusammen. So können auch diese von der professionellen Arbeit diesbezüglich profitieren. Und nicht zuletzt kann das TAK mitunter auch ein Sprungbrett ins Profigeschäft für einheimische Künstler werden.Das aus meiner Sicht berechtigte grosse Engagement der öffentlichen Hand erlaubte es den Kulturschaffenden des TAK sicher auch, die anspruchsvolle Coronazeit, während der das Programm praktisch zum Erliegen kam, zu übertauchen. Da war diese Finanzierungsstruktur sicher nicht unvorteilhaft, zumal die Macher des TAK für die Pandemie und deren Massnahmen nichts können. Ich befürworte diese Vorlage ausdrücklich. In diesem Haus wurde in der Vergangenheit oft diskutiert, dass man die öffentliche Finanzierung des TAK über die Kulturstiftung abwickeln sollte. Ich finde, die Regierung könnte dieses Anliegen doch noch einmal prüfen. Auch wenn wir schliesslich seitens des Landtags damit einen Teil unserer Finanzhoheit abgeben würden, hätte das Vorgehen einen wesentlichen Vorteil. Heute ist es doch so, dass immer wieder die Höhe der staatlichen Beiträge von verschiedenen Seiten kritisiert wird. Vor allem weckt das auch immer wieder Begehrlichkeiten seitens anderer Kulturschaffender, womit dann wieder die Milizpolitiker konfrontiert werden. Die Kulturstiftung verfügt sicherlich über fachlich höheres Know-how wie wir hier im Landtag. Damit möchte ich natürlich meinen Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus nicht zu nahe treten, die sich selbst eine hohe Expertise in Sachen Kulturschaffen zuschreiben. Besten Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Manuela Haldner-Schierscher
Besten Dank für das Wort, Herr Präsident. Heute haben wir einen Finanzbeschluss zu fassen betreffend die Erneuerung des Landesbeitrags an das TAK, Theater am Kirchplatz. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeitenden des TAK und allen, die sich für das TAK einsetzen, für ihre tolle Arbeit, die auch meine Vorredner bereits sehr gut ausgeführt haben. Es freut mich sehr, dass das TAK einen so positiven Bericht über seinen wirtschaftlichen und künstlerischen Fortgang abliefern konnte, dies trotz des für das TAK wie auch für sehr viele andere Kulturinstitutionen schwierigen Coronajahrs. Meine Sympathie für die Kunst und Kultur und die Überzeugung, dass diese eine grosse Wertschöpfung für eine offene Gesellschaft beinhaltet, durfte ich in diesem Hohen Hause schon im Mai dieses Jahres bekunden, als es um einen Nachtragskredit für die Kulturstiftung im Zusammenhang mit dem Coronavirus ging. Und weil es so schön ist, möchte ich die Gelegenheit nutzen und Ihnen nochmals Carsten Brosda, den Senator der Hamburger Kulturbehörde, zitieren. Er sagt: Kultur stiftet Sinn und begründet gesellschaftli-chen Zusammenhang. Brosda weist weiter auf die zentrale Rolle von Kunst und Kultur hin, wenn es darum gehe, «Freiheiten zu sichern und als Gesellschaft ins Gespräch zu kommen». Gerade in der jetzigen Zeit, in der die Diskussionen rund um Corona und anderen existenziell bedrohlichen Krisen über die Bedeutung von Freiheit versus persönliche Einschränkungen neu entfacht wurden und viele Menschen sich enttäuscht, wütend oder resigniert dem Gespräch entziehen, kommt der Kultur genau diese enorm wichtige zitierte Rolle zu, nämlich Sinn zu stiften, Freiheiten zu sichern und als Gesellschaft ins Gespräch zu kommen. Damit das TAK, auf der Webseite von Liechtenstein Tourismus als «kultureller Leuchtturm der Region» bezeichnet, weiterhin seinen vielfältigen Tätigkeiten und eben auch diesem übergeordneten Auftrag nachkommen kann, werde ich und meine Fraktionskollegen diesem Antrag zweifellos zustimmen. Besten Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Regierungsrat Manuel Frick
Besten Dank für das Wort, Herr Präsident. Geschätzte Damen und Herren Abgeordnete. Die Genossenschaft Theater am Kirchplatz, kurz TAK, besteht bereits seit 1970. Das Theatergebäude wurde bereits in den Jahren 1913 und 1914, also vor mehr als 100 Jahren, als Vereinshaus, in dem verschiedene öffentliche Veranstaltungen, wie zum Beispiel Theateraufführungen, Turnen - auch das braucht Platz - und Versammlungen stattfanden, errichtet. Heute ist es quasi das Liechtensteiner «Staatstheater» und eine der bedeutendsten kulturellen Institutionen in Liechtenstein und der Region Liechtenstein-Vorarlberg-Ostschweiz und besitzt internationales Niveau. Das TAK deckt die Sparten Schauspiel, Konzert, TAK Music, Kabarett und Comedy sowie Kinder- und Jugendtheater ab. Es beherbergt Stücke der renommiertesten Theater wie dem Burgtheater Wien, dem Schauspielhaus Zürich oder dem Deutschen Theater Berlin und internationale Weltklassemusiker, bietet aber auch durch Eigen- und Koproduktionen dem regionalen Kulturschaffen eine Plattform. Das TAK besitzt seit 2019/2020 ein eigenes Schauspielensemble und fördert auf verschiedenste Weise den kulturellen Nachwuchs in der Region. Zudem arbeitet das TAK mit anderen liechtensteinischen Kulturinstitutionen, wie beispielsweise dem Schlösslekeller, dem Literaturhaus, der Tangente und den Festspielen Burg Gutenberg, zusammen. Spielstätten sind neben dem TAK der Schaaner und der Vaduzer-Saal sowie projektweise weitere Spielstätten im Land. Durch dies alles werden der liechtensteinischen Bevölkerung Orte der Begegnung, der Kommunikation, der Förderung, des Erlebens und Gedankenwendens im Hinblick auf nationales, aber auch internationales Kulturschaffen ermöglicht. Das TAK hat sich gemäss Statuten an betriebswirtschaftlichen Grundsätzen zu orientieren, ist als künstlerischer Betrieb aber nicht gewinnorientiert ausgerichtet. Es erhält insbesondere deshalb seit vielen Jahren eine jährliche finanzielle Unterstützung durch das Land zur Führung des Theaterbetriebs. Der Finanzbeschluss über die Gewährung eines Landesbeitrags für die Jahre 2018 bis 2021 läuft am 31. Dezember 2021 aus, weshalb die Regierung mit der gegenständlichen Vorlage die Erneuerung dieses Landesbeitrags für die kommenden vier Jahre beantragt.Die Regierung empfiehlt insbesondere auch aufgrund der guten wirtschaftlichen und künstlerischen Führung des TAK und der Einhaltung der Zielvorgaben, für die beantragten Jahre 2022 bis 2025 die Beibehaltung der bereits für die Jahre 2018 bis 2021 und für die Jahre 2014 bis 2017 festgesetzten Beitragsleistungen in Höhe von CHF 2,1 Mio. pro Jahr beizubehalten. Ich danke Ihnen, sehr geehrter Herr Abg. Seger, Herr Abg. Frick und Frau Abg. Haldner-Schierscher für die positiven Voten und hoffe auf Eintreten und Annahme des vorliegenden Finanzbeschlusses. Besten Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Wenn es keine weiteren Wortmeldungen gibt, können wir uns dem Finanzbeschluss zuwenden. Ich bitte den Parlamentsdienst, die Lesung vorzunehmen. Art. 1 wird aufgerufen.
Landtagspräsident Albert Frick
Art. 1 steht zur Diskussion.
Sie wird nicht benützt. Wir können weiterlesen.
Art. 2 wird aufgerufen.
Landtagspräsident Albert Frick
Art. 2 steht zur Diskussion.
Sie wird nicht benützt. Wir können weiterlesen.
Art. 3 wird aufgerufen.
Landtagspräsident Albert Frick
Art. 3 steht zur Diskussion.
Es gibt keine Wortmeldung. Damit stimmen wir ab. Wer dem vorliegenden Finanzbeschluss die Zustimmung erteilen möchte, möge bitte jetzt die Stimme abgeben.
Abstimmung: Zustimmung mit 24 Stimmen
Landtagspräsident Albert Frick
Der Landtag hat dem Finanzbeschluss mit 24 Stimmen bei 25 Anwesenden zugestimmt, damit haben wir Traktandum 14 erledigt. -ooOoo-