Am 28. und 29. Januar trafen sich Abgeordnete sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände der EFTA-Länder Liechtenstein, Island, Norwegen und der Schweiz in Genf, um die Freihandelspolitik der EFTA und die Entwicklungen des multilateralen Handelssystems der Welthandelsorganisation (WTO) zu diskutieren. Der Landtag war mit den Abgeordneten Daniel Seger und Karin Zech-Hoop sowie Delegationssekretärin Jessica F. Bucher vertreten.
Der erste Tag des Treffens stand ganz im Zeichen des Welthandels. WTO-Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala betonte beim Austausch die Wichtigkeit von multilateralen Handelssystemen und informierte über die geplanten Reformen der Organisation. Mit Prof. Manfred Elsig, Direktor des World Trade Institute, wurden die möglichen Auswirkungen der angekündigten Handelsmassnahmen der neuen US-Administration unter Trump diskutiert, welchen sich die EFTA nur gemeinsam mit ihren Partnern stellen könne. Léon Delvaux, Vorsitzender der EU-Kommission für Handel, gab Einblicke in die Handelspolitik der EU. Er betonte dabei die Wichtigkeit von wirtschaftlicher Stabilität in der aktuellen geopolitischen Situation. Wie dabei KMUs effizienter in die globale Wertschöpfungskette einbezogen werden können, diskutierten die Teilnehmenden mit Pamela Coke-Hamilton, Direktorin des International Trade Center.
Ausbau der Handelsbeziehungen zu Drittstaaten
Am zweiten Tag informierte das EFTA-Komitee für Drittlandbeziehungen über die aktuell zu verhandelnden Handelsabkommen. Während mit Indien, Kosovo und Thailand drei neue Partner gewonnen werden konnten und die Verhandlungen mit den Mercosur-Staaten kurz vor Abschluss stehen, intensivieren die EFTA-Staaten nun die Gespräche mit Singapur und Vietnam. Ein weiterer Fokus 2025 wird auf den Verhandlungen mit Malaysia liegen.
Im Rahmen des Seminars tauschte sich die Liechtensteiner Delegation zudem mit Botschafter Frank Büchel und EFTA-Generalsekretär Kurt Jäger aus.