Die Herbstkonferenz der Internationalen Parlamentarischen Bodensee-Konferenz fand am Freitag, 20. September 2024, in Gonten in Appenzell statt.
Unter der Leitung des Innerrhoder Grossrats Albert Manser, dem Vorsitzenden der Internationalen Parlamentarischen Bodensee-Konferenz (IPBK) im Jahr 2024, tagten über 40 Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsländer und Mitgliedskantone in Appenzell. Liechtenstein war mit Landtagsvizepräsidentin Gunilla Marxer-Kranz (Delegationsleiterin), Landtagspräsident Albert Frick und der Stv. Abgeordneten Sandra Fausch vertreten.
Thematisch stand die künftige Nutzung von Wasserstoff als Energieträger und die Versorgung der Bodenseeregion mit Wasserstoff im Zentrum. Reto Zuglian, Leiter Betrieb und Produktion der St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG, informierte über die Produktion und die Verteilung von Wasserstoff in St.Gallen. Prof. Markus Friedl, Leiter des Instituts für Energietechnik der Fachhochschule Ost, widmete sich in seinem Referat dem Thema der Versorgung des Bodenseeraums im europäischen Kontext.
Im Weiteren diskutierte die Konferenz Möglichkeiten für eine Stärkung des Zusammenwirkens mit der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK), der Schwesterkonferenz der Regierungsebene. Die IPBK verabschiedete zwei Anträge zu Handen der IBK. Ein Antrag betrifft den institutionellen Austausch der beiden Konferenzen. Mit dem anderen Antrag wird die IBK gebeten, eine Bestandesaufnahme über die Wasserflüsse und -verbräuche im Bodenseeraum zu erstellen. Diese könnte für den sensiblen Bereich der Wassernutzung eine Grundlage für allfällige Sicherungs- oder Steuerungsmassnahmen bilden.
Was ist die IPBK?
Die Internationale Parlamentarische Bodensee-Konferenz (IPBK) ist ein Zusammenschluss der Präsidentinnen und Präsidenten sowie weiterer Abgeordneter der Landtage von Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg und des Fürstentums Liechtenstein sowie der Kantonsparlamente von Appenzell Ausserrhoden, Appenzell I.Rh., St.Gallen, Schaffhausen, Thurgau und Zürich mit dem gemeinsamen Ziel, die Anliegen der Bevölkerung in der Bodenseeregion aufzunehmen, die Standortattraktivität zu erhöhen und die natürlichen Lebensgrundlagen nachhaltig zu sichern. Die IPBK fördert ausserdem den Meinungsaustausch und die Zusammenarbeit der Parlamente auf regionaler Ebene. Sie behandelt mit Blick auf den ganzen Bodenseeraum Themen aus den Bereichen Bildung, Energie, Forschung, Gesundheit, Gewässerschutz, Kultur, Sicherheit, Soziales, Tourismus, Umwelt, Wirtschaft und Arbeit und Verkehr.
Jedes Jahr wechseln der Vorsitz und damit auch der Durchführungsort der halbjährlichen Konferenzen. In diesem Jahr hat Appenzell I.Rh. den Vorsitz inne. Nächstes Jahr ist Baden-Württemberg an der Reihe.