Die Internationale Parlamentarische Bodensee-Konferenz (IPBK) hat sich am Freitag, 10. Oktober 2025, auf der Insel Reichenau in Baden-Württemberg (D) zur 64. Sitzung getroffen. Der Liechtensteiner Landtag war mit Landtagspräsident Manfred Kaufmann, dem Abgeordneten Simon Schächle, dem Stv. Abgeordneten Helmut Hasler und Delegationssekretär Hannes Matt vertreten. Es fand ein Austausch zu mehreren grenzüberschreitenden Themen statt.
Neben dem Vorsitz der IPBK hat Baden-Württemberg derzeit auch den Vorsitz der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) inne, welche die Regierungen und Verwaltungen rund um den See miteinander verbindet. IPBK und IBK streben eine enge Zusammenarbeit an und tauschen sich daher regelmässig aus. An der IPBK-Herbstkonferenz berichtete Florian Hassler, Staatssekretär für politische Koordinierung, Europa und Internationales im Staatsministerium Baden-Württemberg, in seiner Eigenschaft als diesjähriger IBK-Vorsitzender über deren Aktivitäten.
Weiter wurde die grenzübergreifende Zusammenarbeit der Hochschulen diskutiert. Zentraler Akteur auf diesem Gebiet ist der Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee (W4), der seit 2022 die Aktivitäten der Internationalen Bodensee-Hochschule fortführt. Dessen Vorsitzende Sabine Rein berichtete der IPBK über aktuelle Aktivitäten und die neue Verbundstrategie. Als Plattform für internationale Zusammenarbeit verbindet der Wissenschaftsverbund über 20’000 Forschende und mehr als 115’000 Studierende aus 25 Hochschulen und Universitäten in der Vierländerregion – darunter auch die Universität Liechtenstein. Er fördert gemeinsame Forschungsprojekte, baut hochschul- und grenzübergreifende Studienangebote auf und organisiert den Wissenstransfer mit Wirtschaft, Gesellschaft und Politik.
Ein weiteres Thema der Sitzung war die Bodenseeschifffahrt. Thomas Breitenmoser von der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt AG stellte Ideen vor, wie die Bodenseeschifffahrt künftig attraktiver ausgestaltet werden könnte. Insbesondere wurde diskutiert, inwieweit ein Einheitsticket die Situation verbessern würde. Die Liechtensteiner Delegation unterstützte den erfolgreichen Antrag eines Mitglieds, dass sich eine Arbeitsgruppe der IPBK mit dem Thema beschäftigen soll.
Am Ende der Sitzung wurde der Vorsitz der Konferenz für das Jahr 2026 in Form einer symbolischen Glocke an den Kantonsrat Zürich übergeben. Liechtenstein ist dann 2027 an der Reihe.
Ein Besuch im historischen Kloster Reichenau, welches letztes Jahr sein 1300-jähriges Bestehen feierte, rundete das Programm der Herbstkonferenz ab und bot die Möglichkeit zum persönlichen Austausch zwischen den Parlamentariern des Bodenseeraums.